Vorteile im Holzbau | Teil 1

Vielleicht stehen Sie gerade vor einer dieser großen Fragen, die sich im Leben nur ein- oder zweimal stellen: Wie will ich bauen? Stein auf Stein? Oder doch aus Holz? Wer beginnt zu recherchieren, landet schnell in einem Labyrinth aus Meinungen. Nachhaltigkeit hier, Stabilität dort, Zwischenrufe aus Blogs, Foren, Baugruppen. Und vielleicht haben Sie sich sogar an ChatGPT gewandt.

Wir wollen in dieser Beitragsreihe nicht bloß dagegenhalten. Wir möchten einordnen. Nicht mit Superlativen – sondern mit Erfahrung. Seit 25 Jahren bauen wir Häuser in Holzrahmenbauweise. Wir haben sie geplant, begleitet, aufgestellt, weiterentwickelt. Wir leben mit und in ihnen. Und aus dieser Perspektive erzählen wir.

Nachhaltigkeit – ohne Etikett
Wahrscheinlich ist kein Begriff gegenwärtig so überladen wie dieser: nachhaltig. Jeder benutzt ihn, jede Branche beansprucht ihn, fast jedes Produkt trägt ihn wie ein Gütesiegel.

Wir bei GRUBER.HAUS werben nicht aktiv mit Nachhaltigkeit. Nicht, weil wir sie ablehnen – im Gegenteil. Sondern weil wir sie nicht als Verkaufsargument sehen, sondern als Selbstverständlichkeit. 

Natürlich erzeugen auch wir Emissionen. Unsere Maschinen laufen, unsere Fahrzeuge fahren, unsere Werkzeuge brauchen Strom. Auch wenn wir mit regionalem Holz arbeiten, muss es dennoch verarbeitet, geliefert, verbaut werden. Der Begriff der "grauen Energie" beschreibt all das – und wir nehmen ihn ernst. 

Aber: Wir glauben daran, dass wie wir bauen, zählt. Und womit. Holz speichert CO₂. Seine Herstellung verbraucht deutlich weniger Energie als die Produktion von Beton oder Ziegeln. Durch die trockene Bauweise und kurze Bauzeit wird die Baustelle nicht nur effizient, sondern auch leiser, sauberer – und schneller abgeschlossen. 

Und das Holz bleibt nicht nur Struktur. Es wird auch Hülle. Holzfaserdämmung etwa sorgt nicht nur für gute Werte auf dem Papier, sondern vor allem für etwas, das man fühlt: ein angenehmes Raumklima.

Bauphysik – gesund gedacht
Ein Begriff, der oft im Holzbau auftaucht, klingt zunächst sperrig: diffusionsoffener Wandaufbau. Dahinter steckt ein einfaches Prinzip: Unsere Wände können "atmen". Sie lassen Feuchtigkeit durch, ohne sie zu speichern.

Das Ergebnis: weniger Schimmelrisiko, bessere Luft, ein gesundes Raumgefühl. Kombiniert mit der richtigen Dämmung und Technik ergibt sich ein Haus, das nicht nur effizient ist, sondern auch wohltuend.

Tempo – mit System
Wer bauen will, möchte meistens eins: endlich einziehen. „So schnell wie möglich“, hören wir oft – und meinen es genauso.

Der Holzbau erlaubt genau das: Planung, Produktion, Aufbau – alles greift ineinander. Unsere Werkplaner arbeiten millimetergenau. Jedes Bauteil wird vorbereitet, Fenster vormontiert, Wände im Werk gefertigt. Auf der Baustelle folgt dann ein präzises Zusammensetzen.

Das ist nicht nur gut für Sie. Auch Ihre Nachbarinnen und Nachbarn werden es danken – denn der Holzbau ist leise, sauber, trocken. Und schneller vorbei, als man denkt.

Feuer – ein Mythos im Kopf
„Aber brennt ein Holzhaus nicht schneller?“ Diese Frage hören wir häufig. Und sie ist berechtigt. Denn sie sitzt tief – irgendwo zwischen Kindheitserinnerungen und Katastrophenfilmen.

Die Realität ist eine andere: Ein massiver Holzbalken hält im Brandfall länger stand als ein erhitzter Stahlträger. Die Gebäudeklassen und Brandschutzverordnungen gelten für alle Bauweisen – und wir erfüllen sie selbstverständlich.

Flexibilität – und ein bisschen Freude
Vielleicht das Schönste am Holzbau: die Freiheit. Die Gestaltungsfreiheit. Holz erlaubt große Spannweiten, kreative Raumlösungen, individuelle Architektur. Es passt sich an – ohne sich aufzudrängen.

Und dann ist da noch dieses eine Gefühl, das man schwer beschreiben kann. Es stellt sich ein, wenn man einen Raum betritt, in dem Holz nicht nur Werkstoff, sondern Teil der Atmosphäre ist.

Vielleicht ist es die Ruhe, vielleicht die Wärme. Vielleicht aber auch die Gewissheit, dass man sich für etwas entschieden hat, das lebt.

Wir freuen uns auf Teil 2 unserer Reihe. Und wenn Sie bis dahin nicht warten möchten – kommen Sie vorbei, rufen Sie uns an, oder schreiben Sie uns. Manchmal beginnt ein Haus mit einem Gespräch.

Objektbau in Holzbau, Kletterhalle in Weyarn